13 Jan
HSV Frechen – Eschweiler SG 30:28 (18:10)
Zwei unterschiedliche Halbzeiten
18 Apr
1. Herren
Am vergangenen letzten Spieltag der Saison 2015/16 ging es für die Herren der Eschweiler SG beim Heimspiel gegen den TV Roetgen um nicht weniger als die Meisterschaft.
Ihre Hausaufgaben hatten die Männer von Trainer Armin Alten gemacht: Seit fünf Spielen war man ungeschlagen und hatte diese im Schnitt mit 10 Toren Unterschied für sich entschieden. Leider würde die Entscheidung über die Meisterschaft nicht maßgeblich in Eschweiler getroffen werden: Nur bei einem eigenen Sieg gegen Roetgen und einer gleichzeitigen Heimniederlage der erstplatzierten Gürzenicher im parallel laufenden Spiel gegen Düren 99 könnte man im Anschluss an das Spiel die Meisterschaft feiern. Auf die Sensation lauerten auch die Eschweiler Fans, die sich in Scharen in der Halle eingefunden hatten und die Eichendorffhalle am frühen Samstagabend zum Beben brachten.
Sicher - jeder der Eschweiler Spieler hatte im Vorfeld alle denkbaren Szenarien durchgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass trotz der starken Leistungen in der Saison und vor allem in den letzten Spielen ein frustrierender Abend wahrscheinlich war. Allerding hoffte natürlich jeder darauf, dass die Gürzenicher im Lokalderby Nerven zeigten. Entsprechend motiviert starteten die Eschweiler in das letzte Heimspiel der Saison. Von Beginn an zeigten die Eschweiler ansprechenden Handball und erkämpften sich eine deutliche Führung. Die Abwehrreihen standen geschlossen und ermöglichten es den stark aufgelegten Keepern, einen Tempo-Gegenstoß nach dem anderen einzuleiten. Im Angriff schossen sich Torsten Kalla und Thomas Pauls heiß und erzielten in den ersten 20 Minuten jeweils sechs der 13 Eschweiler Tore (Spielstand 13:7 in der 21. Minute). Bis zum Halbzeitstand von 15:9 schlossen sich dann noch Maik Thielen, Simon Müller und Gennadi Fröhlich der Torschützenliste an.
Mit dem Halbzeitpfiff sickerten Gerüchte über den Spielstand aus Düren zu den Eschweiler Spielern durch: Es sollte 9:15 für Düren stehen, derselbe Spielstand wie in der eigenen Halle. Natürlich keimte augenblicklich Hoffnung bei den Eschweiler Spielern auf. Konnte das stimmen oder sollte dies eine Fehlinformation sein? Trainer Armin Alten, der den Spielstand kannte, lies seine Männer im Ungewissen. Schließlich tat der Halbzeitstand in Düren nichts zur Sache: man hatte noch 30 Minuten gegen den TV Roetgen vor sich und wollte sich zunächst einmal bei den Eschweiler Fans für die tolle Unterstützung über die gesamte Saison hinweg bedanken. Über die mögliche Meisterschaft konnte man sich nach dem Abpfiff Gedanken machen.
Weiterhin gut motiviert spielten die Eschweiler in der zweiten Halbzeit stark auf. Die Roetgener, welche in dem durchweg fairen Spiel einige sehenswerte Treffer zeigten, fanden immer seltener Lösungen gegen die starke Eschweiler Abwehr und auch in der Roetgener Abwehr zeigte die Umstellung auf eine offensive Deckung wenig Wirkung. Fill Morsch, Maik Thielen, Lars Freiboth schlossen sich den Torschützen im zweiten Durchlauf an und halfen die Eschweiler Führung zu zementieren. Besonders aber Kevin Mann unterstrich seinen Zug zum Tor. Nicht nur erzielte er sechs Treffer im zweiten Durchlauf, sondern mit dem 30:18 Endstand auch ein besonders spektakuläres und das vorläufig letzte Kreisligator der Eschweiler: Gekonnt in Szene gesetzt von Kapitän Engin Kirvicik überwand er die Roetgener Abwehr mit einem formschönen Kempa-Treffer. Wenig später war beim Endstand von 30:20 Schluss und jeder in der Halle stellte sich die entscheidende Frage des Abends: „Wie steht es in Gürzenich?"
Die Eschweiler Spieler versammelten sich in der Mitte des Spielfeldes und jeder in der Halle richtete die Aufmerksamkeit auf Michael „Maenn" Weber, der die Partie per Mikrofon wie üblich kommentiert hatte und verkündete, dass man in Gürzenich noch spiele. In der 45. Minute habe Gürzenich 14:21 zurückgelegen, in der 58. Minute lagen die Düren 99er allerdings nur noch 23:24 in Führung. Bange Sekunden verstrichen. Hatten die Gürzenicher den Rückstand aufholen können oder hatten sie Nerven gezeigt? Jeder erwartete die erlösende Antwort und Michael Weber verkündete lapidar: "Ich spiel euch mal ein schönes Liedchen". Fans wie Spieler brauchten noch zwei bis drei weitere Sekunden um zu realisieren was sie da für ein Lied hörten „We are the Champions". Der Jubel kannte kein Halten mehr. Wer glaubte, in der vergangenen Saison schon einmal donnernden Jubel in Eschweiler gehört zu haben, wurde eines besseren belehrt. Spieler wie Fans fielen sich in die Arme und entfesselten einen Jubel der bis Düren zu hören gewesen sein dürfte.
Dieses Hochgefühl gilt es nun am kommenden Sonntag mit nach Roetgen zu nehmen, wo man im B-Pokalfinale gegen Borussia Brand mit dem Eschweiler Ex-Trainer Tim Großmann antreten wird. Die Brander, welche als Mitfavoriten um die Meisterschaft in die Saison gestartet waren, mussten sich nach dem Sieg der 99er mit dem vierten Tabellenplatz zufrieden geben und haben nun die Möglichkeit, in dieser Saison doch noch einen Titel zu erringen. Die Marschrichtung der Eschweiler ist klar: Wir wollen das Double und kein Eschweiler sollte sich am kommenden Sonntag etwas anderes vornehmen.
Die Bilder der Veranstaltung findet Ihr HIER!
Es spielten:
Becker, Frank; Blume, Lars; Freiboth, Lars (1); Fröhlich, Gennadi (2/1); Kalla, Torsten (7/1); Kivircik, Engin (1); Mann, Kevin (6); Merx, Janosch; Morsch, Philipp (3); Müller, Simon (2); Pauls, Thomas (7); Pletz, Stephan; Thielen, Maik (1); Eßer, Christoph
Termine:
24.04.16, 13:00 Uhr: Eschweiler SG I vs. Bor. Brand I
Rosentalstr. 38a (Vereinshalle), 52159 Roetgen
10 Dez
Spiel ein Spiegelbild der Saison – Kleinigkeiten entscheiden im Derby